Gublers Blog

Mit einem höchst mulmigen Gefühl im Bauch und einer Stille, dass man das Gras hätte wachsen hören, machten wir uns auf den Weg zum Fährterminal in La Paz. Je näher wir dem Banjercito kamen, desto schneller schlug unser Puls durch die Adern. Nur ein Gedanke ging uns durch den Kopf: «Wenn wir jetzt den TIP hier nicht bekämen, müssten wir wohl auf der Baja California sesshaft werden»…Kopf oder Zahl!

Der Beamte am Banjercito war sehr freundlich und begann pflichtbewusst die Formulare auszufüllen. Alles schien glatt zu laufen, bis er aufsah und sagte: «Ihr habt ein 1-Tonnen-Truck, nicht wahr? Der ist zu schwer.»

Unsere grösste Angst! Als ob unsere Herzen nicht schon genug schnell klopften!

«War es das? Die Sackgasse auf unserem Weg nach Argentinien?»

Nun, es schien, als ob uns der Beamte dies etwas näher erklären wollte. Er kam von seinem Schalter hervor und begleitete uns zu unserem Fahrzeug. Dort zeigte er auf den Kleber in unserer Türe, welcher unser Übergewicht anzeigt. Wir waren unter keinen Umständen unter 3.5 Tonnen.

Als wir uns bereits mental auf ein Leben auf der Baja vorbereiteten… Wo sollten wir ein Stück Land kaufen?…Was würden wir für einer Arbeit nachgehen?… sagte der Beamte: «Aber es gibt eine Möglichkeit».

Hatten wir richtig gehört? Sagte er gerade, es gibt eine Möglichkeit? Ihr könnt euch vorstellen, dass wir die Ohren spitzten. Er erklärte weiter, dass er uns ein Papier ausstellen könnte, das uns als ein Ausnahme-Übergewicht-Fahrzeug deklarierte, wenn wir denn einen Stempel und Unterschrift eines Zollbeamten erhielten.

Im Nu waren wir beim Zoll drüben und unsere Glückssträhne sollte anhalten. Die Beamtin nahm unser Dokument, warf einen kurzen Blick darauf, verschwand in ihrem Büro und nach kaum einer Minute kam sie zurück mit dem gestempelten und unterschriebenen Papier. Unsere Ausnahme wurde bewilligt! Wir hatten es schon fast geschafft.

Sofort waren wir zurück bei unserem Banjercito-Mitarbeitenden, der uns freudig informierte: «Jetzt kann ich euch den TIP ausstellen!» Wow! Nach all den Wochen des Bangens und Hoffens… Es hat geklappt!

Zu sagen, wir wären erleichtert gewesen, ist eine Untertreibung… wir hüpften vor Freude! Und unsere kleine Zoe ebenso. Sie freute sich vor allem auf das riesige Schiff, das sich die ganze Zeit verlockend im Hintergrund befand. Ja, die Nachtfähre nach Mazatlan wartete und wir mussten nur noch Tickets kaufen und an Bord fahren.

Wir entschieden uns für die TMC cargo ferry und gegen die Baja Ferries wegen der Möglichkeit, im eigenen Camper übernachten zu dürfen, anstelle einer Kabine. Wir waren zwar wie eine Sardine eingequetscht zwischen riesigen Lastwagen, aber wir konnten im Silverskin schlafen und das war das Wichtigste.

Es war ziemlich emotional, der Baja zum Abschied zu winken nach drei aussergewöhnlichen Monaten. Aber wie wir dem Sonnenuntergang entlang segelten und der Vollmond in den sternenklaren Himmel aufstieg, wussten wir, dass uns neue Abenteuer erwarteten und unsere Reise durch die Amerikas weitergehen konnte!

Danke fürs Lesen und “we’ll meat you guys around the world”!

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