Gublers Blog

Bevor wir uns dem wunderbaren Staat Hidalgo näherten, machten wir einen kurzen Halt in Querétaro, um einen der höchsten Monolithen der Welt zu erklimmen: den Peña de Bernal.

Dieses 350m hohe Vulkangestein thront über der Querétaro-Ebene und obwohl unser Wanderrucksack zur Hand war, beschloss Zoe, den steilen und felsigen Weg ganz alleine hinaufzuklettern. Nicht schlecht für eine Zweijährige! Die Wanderung hatte Spass gemacht, aber wir konnten die Aussicht nicht lange geniessen. Denn in den Monaten Juni bis Oktober kann es jeden Moment regnen, es ist Regenzeit. Und die schwarzen Wolken zogen heran! Also stiegen wir so schnell wie möglich zum Fusse des Peña de Bernal ab, wo wir für die Nacht campierten, und schafften es gerade noch rechtzeitig, bevor sich der Himmel öffnete!

Wir liessen die moderne und riesengrosse Stadt Querétaro aus und fuhren direkt nach Hidalgo, wo alles üppig und grün war, voller Maguey-Agaven und Prickelt Pear-Kakteen. Die lokale Ernährung hier: Borrego Barbacoa und Pulque… und seltsamerweise Cornish Pasties (wir werden euch später mehr darüber erzählen).

Unser Hauptziel beim Besuch dieses Bundesstaates war jedoch, die berühmten Grutas de Tolantongo zu besuchen. Und wow, sind wir froh, dass wir das gemacht haben! Diese magischen heissen Pools, die in den Berg gemeisselt wurden, überblicken eine atemberaubende Szenerie! Wir haben vorhin grün und üppig erwähnt … nun, dieser Ort strotzte vor natürlicher Schönheit. Und die Schätze, die unter der Schlucht zu finden sind? Zwei mysteriöse Grotten und der vulkanisch erhitzte Fluss, der aus ihnen herausfliesst, warteten auf uns. Ja, Grutas de Tolantongo war riesig und es gab viel zu sehen und zu tun, weshalb wir diesen Ort zweimal besuchten.

Tolantongo bietet zwei Sehenswürdigkeiten an: ‚La Gloria‘, die auf der Westseite liegt und die grössere und touristischere ‚Grutas de Tolantongo‘, auf der Ostseite. Beide erreicht man nur zu Fuss über die Brücke, die sie verbindet, und die Fahrt von der einen zur anderen würde gut zwei Stunden dauern. Da das Wochenende näher rückte, entschieden wir uns zuerst für die ‚La Gloria‘ Seite.

Es ist eine Herausforderung, um zu ‚La Gloria‘ zu gelangen. Die engen Serpentinen den Berg hinab, mit einigen recht kniffligen Manövern am Rand der Klippe, liessen unsere Herzen höher schlagen. Aber es hat sich gelohnt, denn die Kulisse war grandios. Man sieht, warum sie das Gebiet ‚La Gloria‘ genannt haben! Als ob die Bäume in ihrer Fülle den Himmel selbst berühren würden.

Unser Aufenthalt auf dieser Seite des Resorts hat uns nicht enttäuscht. Mit sehr wenigen Touristen kann man in der das äusserst angenehm warme Wasser geniessen. Und es gibt auch viele Pools zur Auswahl. Auch die Wege zwischen ihnen, kleinen Höhlen und dramatischen Kaskaden waren mit ihren eigenen sprudelnden Bächen gefüllt. Ein tropischer Gehweg. Wir sind dankbar, dass wir dieses Land mit dem eigenen Camper erkunden dürfen! Unsere Nacht auf dem Parkplatz bedeutete schliesslich, dass wir am nächsten Morgen alles noch einmal machen konnten und die Pools fast für uns alleine hatten.

Mexiko muss man nur schon wegen seiner Touristenattraktionen lieben!

Apropos, es war an der Zeit, die geschäftigere touristische Seite des Tolantongo-Flusses zu erkunden. Wir waren etwas besorgt, diese Grutas an einem Freitag zu besuchen, und kehrten nach einem kleinen Wochenendurlaub im nahe gelegenen Ixmiquilpan am darauffolgenden Dienstag zurück.

Und was für ein kluger Schachzug das war… dieser Ort war selbst an einem Wochentag sehr gut besucht! Wir konnten jedoch sehen, warum: Es warteten ein grosses Labyrinth von Pools, Seilrutschen die einem zurück zum Fluss bringen, riesige dunkle und mysteriöse Höhlen zum Schwimmen und noch mehr spektakuläre Ausblicke zum Geniessen! Da kann man schon mal ein Auge zudrücken bezüglich des Besucherandrangs. Unser Fazit: Wenn ihr Zeit habt, erkundet beide Seiten! Sie waren definitiv eines unserer grössten Highlights auf dieser Reise bisher!

Was haben wir denn an dem Wochenende zwischen unseren beiden Hotpool-Extravaganzen gemacht? Nachdem wir uns auf den Märkten von Ixmiquilpan mit Vorräten und riesigengrossem Chicharron eingedeckt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Eco Alberto Park – The Gran Cañon. Dies war der perfekte Ort, um der Menge Tolantongos zu entkommen. Fast ganz allein, nur von dem tobenden Rio begleitet, genossen wir ein ruhiges Wochenende über die klapprigen Brücken des Abenteuerparks und sahen noch ein paar Ziplines über unsere Köpfe sausen. Eine weitere absolut atemberaubende Ecke von Hidalgo, wenn nur die verrückten Gewitter am Abend nicht die Müllsammlung der Einheimischen leerten…an diesen Tagen floss der Fluss mit Unmengen an Müll! Eine sehr grosse Schande!

Auf unserem Weg nach Teotihuacan und Mexico City, wo wir die berühmten Pyramiden ‚Pyramide del Sol‘ und ‚Pyramide de Luna‘ besichtigen wollten, machten wir einen letzten Halt in Hidalgo in der ehemaligen Silberminen-Stadt Real del Monte, eine 2700m über dem Meeresspiegel gelegene Stadt, in der einst über 350 Zinnarbeiter aus Cornwall lebten. Sie waren gekommen, um ihr Bergbau-Know-how zu teilen, und wie sich herausstellte, brachten sie auch ihre Liebe zum Fussball und Cornish Pasties mit.

Ja, wegen dieser Bergleute ist fútbol heute in Mexiko so beliebt!!

Und da ich (Abigail) selbst Britin bin, musste ich einfach diese Cornish Pasties probieren! ‚Pastes‘ (wie sie von den Mexikanern genannt werden) sind in Hidalgo eine grosse Sache, überall werden sie in Bäckereien und Fastfood-Restaurants verkauft. Es gibt sogar ein Museum, das der englischen Delikatesse gewidmet ist, also machten wir uns auf den Weg, um es uns anzusehen. Und was für ein tolles Erlebnis das war! Wir erfuhren nicht nur alles über diese «kornische» Verbindung, die 1824 begann, sondern konnten auch unsere eigenen „Pastes“ herstellen. Und … ob ihr es glaubt oder nicht, sie waren ziemlich authentisch! Yum, lecker!

Mit vier weiteren Pastes für unterwegs waren wir richtig satt, aber wir konnten diesen Staat nicht verlassen, ohne auch einen berühmten Barbacoa de Borrego zu essen. Neben Cornish Pasties ist Hidalgo für ein weiteres typisches Gericht bekannt: ein ganzes Lamm, das über offenem Feuer langsam gegart wird oder traditioneller in einem Loch im Boden, das mit Agave (Maguey)-Blättern bedeckt is und so ‚gebarbequed‘ wird. Und kurz vor dem Grenzübertritt in den Bundesstaat Mexiko fanden wir eine riesige Portion davon an der Autobahn zum Mitnehmen für leckere Tacos. Perfekt!

Danke fürs Lesen und we’ll ‘meat’ guys you around the world!

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