Gublers Blog

Es war uns noch nie in unserem ganzen Leben so heiss! Und nach einem Monat, in dem wir diese wundervolle Halbinsel besuchten, hat die Hitze einfach die Oberhand gewonnen, und wir mussten da raus. Aber wir bereuen es keine Minute, in Palenque nach rechts abgebogen zu sein! In einem Monat kann man viel unternehmen, und wir haben die Zeit in den Bundesstaaten Campeche, Yucatán und Quintana Roo auf jeden Fall optimal genutzt.

Unser erster Stopp, auf der Isla Aguada, war für uns der perfekte Ausgangspunkt. Was für eine herrliche Kulisse! Wir wurden von ganzen Delfinschulen begrüsst, die freudig über die ruhigen Gewässer des Golfs von Mexiko sprangen. Die Sonne ging langsam unter und es tat so gut, die Füsse wieder in den Sand zu stecken, inmitten von Palmen und Kokosnüssen. Oh, und auf ins Wasser! Zoe konnte es kaum erwarten, sich auszuziehen und hineinzuspringen! „Komm rein, komm rein, es ist wunderbar!“. Ja, dieses Wasser war wie ein riesiges warmes Bad!

Auch das Schweizer Ehepaar Jürg und Irene war gerade angekommen. Sie reisten in die entgegengesetzte Richtung und hatten somit eine Fülle von Yucatán-Wissen für uns.

Nach einer wohlverdienten Entspannung am Meer, einer Delfintour im Speedboot und vielen lustigen Gesprächen in „Schwiizerdütsch“ starteten wir also unsere Yucatán-Tour in Campeches Hauptstadt Campeche.

Diese Stadt hat uns überrascht. Eine sehr helle und farbenfrohe, historische Hafenstadt voller Kolonialgebäude, Stadtmauern und Festungen; die meisten intakt geblieben. Und da die Mehrheit der Touristen diese Stadt umgeht, hatte sie eine sehr coole und entspannte Atmosphäre. Wir waren an einem Samstagmorgen dort, es war nicht viel los, während wir über die gepflasterten Strassen flanierten und die Sehenswürdigkeiten bestaunten. Wir beendeten unseren Besuch mit einem Essen in einem der vielen Fischrestaurants am Meer. Wir waren jetzt an der Küste, also musste das Fleisch einfach warten, aber seht euch diese Jungs hier an…

Der Küste entlang überquerten wir die Grenze nach Yucatán. Dies war Flamingoland und wir hielten in einem Cabaña-Resort in Celestun in der Hoffnung, einen Blick auf die hübschen rosa Vögel zu erhaschen. Wir hatten Glück, denn unser sehr freundlicher Gastgeber Humberto wusste genau, wohin er uns bringen sollte. Wir folgten ihm auf seinem Moped durch’s Gelände zu einigen nahegelegenen sumpfigen Lagunen, wo uns Hunderte von Flamingos begrüssten. Naja, grüssen ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, wir mussten schnell sein, denn diese Vögel waren schüchtern.

Sehr zufrieden mit den aufgenommenen Fotos genossen wir noch ein paar Tage mit Humberto und Gerry, einem New Yorker, und nutzten den Gemeinschaftspool und den direkten Zugang zum Strand; an den meisten Tagen kauften und assen wir Oktopus – sonst gibt es in dieser Stadt zu dieser Jahreszeit nicht viel anderes.

In’s Landesinnere zu fahren war die nächste Aufgabe für Silverskin. Wir hatten von Yucatáns vielen grossartigen Maya-Ruinen wie Tulum und Chichén Itzá gehört, aber um ganz ehrlich zu sein, waren wir viel mehr daran interessiert, in die vielen Cenoten (Sinklöcher) zu springen.

Diese erfrischenden Pools sind das Ergebnis eines Asteroiden, der vor über 66 Millionen Jahren auf die Halbinsel Yucatán stürzte. Dies war übrigens derselbe Asteroid, der für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich war. Was für ein Ereignis!

Das Grundwasser in diesen Cenoten wurde früher von den Maya für die Wasserversorgung verwendet und die Cenoten wurden manchmal als heilige Stätten für ihre Rituale angesehen, bieten heute aber einen dringend benötigten Fluchtort vor der Hitze. Was für eine perfekte Lösung für die Einheimischen, die dort leben! Und die Auswahl ist gross. Man kann Monate damit verbringen, allein die Cenoten zu besuchen, und an jeder wartet eine einzigartige Überraschung.

Nehmt zum Beispiel die Höhlen; einige ein Taucherparadies mit endlosen, tiefen Gewässern und andere voller Stalaktiten und Stalagmiten. Dann gibt es noch die offenen Sinklöcher inmitten von Dschungel zwischen dessen Bäumen Affen umherschwingen. So viel Spass!

Bei einer dieser offenen Cenoten trafen wir Giriam und Juanita. Sie betrieben den Parkplatz, auf dem wir übernachteten. Dieses Paar war mehr als gastfreundlich! Bei unserer Ankunft zogen sie einige Stühle hervor und boten uns schnell Orangen und Grapefruits frisch von den Bäumen und natürlich eine Cerveça an. Wir verstanden uns sofort prächtig und beschlossen, unseren Aufenthalt auf zwei Tage zu verlängern und weitere Cenoten zu erkunden, köstliche Tacos zu essen und ihre reiche Maya-Kultur zu geniessen. Wir versuchten unser Glück bei einigen wichtigen Maya-Sätzen und fühlten uns geehrt, einen Eindruck davon zu bekommen, wie sie leben. Ihr Betonhaus, das architektonisch so gestaltet ist, dass sie während der Hitze des Tages kühl bleiben, hatte kaum mehr als ein paar Hängematten zum Schlafen. Aber was braucht man mehr in Yucatán?

Unsere Zeit mit Giriam und Jaunita, ihrer Tochter Ida und ihren Kollegen Pedro und Marcello war definitiv unvergesslich. Wir waren sehr dankbar, dass sie an diesem Tag dabei waren (in echt mexikanischem Stil in unsern Silverskin gepfercht), als wir durch ein tief hängendes Kabel fuhren, das die Stromversorgung des ganzen Dorfes unterbrach. Ihre Anwesenheit hat uns sicherlich vor einer saftigen Rechnung bewahrt! Und der Witz für den Rest des Tages drehte sich definitiv um Kabel. Danke euch für die tolle Gesellschaft!

In Yucatán sind offizielle Campingplätze etwas schwer zu finden. Die letzten Wochen hatten wir auf vielen Cenote-Parkplätzen übernachtet. Wie ihr euch vorstellen könnt, waren wir also ziemlich begeistert, den Campingplatz Xkopek in der Stadt Valladolid zu finden. Danke iOverlander! Voll ausgestattet mit Pool, Anschluss (notwendig, um unsere Klimaanlage zu betreiben) und ob ihr es glaubt oder nicht, einem offiziellen Zentrum für Bienenstöcke. Dieser Ort war genau das, was wir brauchten, um uns für ein paar Tage abzukühlen und zu entspannen. Die Führung durch die Bienenstöcke war kostenlos und ein zusätzlicher Bonus, vor allem angesichts des köstlichen Bio-Honigs, den wir probieren konnten. Auch das nahegelegene Restaurant ‚Ix Cat Ik‘ war einen Besuch wert. Wir gönnten uns traditionelle Maya-Gerichte wie Sopa de Lima (Hühnerbrühe mit duftenden lokalen Zitrus- und Tortillachips), Poc-chuc (eine Kombination aus Schweinefleisch mit Tomaten, Zwiebeln und Gewürzen), ultra-rauchige Longaniza-Wurst und den luftigsten handgemachten Mais-Tortillas, die wir je gegessen hatten. Lecker, lecker!

Apropos Essen; Auf dem Weg zum nördlichsten Zipfel der Halbinsel, Los Colorados, auf der Suche nach dem pinkigen Wasser und noch mehr Flamingos, machten wir in Temozon Halt, um die lokale Spezialität ‚Carnes Ahumadas‘ zu essen. Dies wurde uns von Einheimischen empfohlen. Und was war das für eine Empfehlung! ‚Carne Ahumada‘ ist geräuchertes mageres Schweinefleisch, aber nicht im Smoker geräuchert, wie wir es kennen, sondern heiss über Holzkohle. Die verschiedenen Marinaden sind das Erfolgsgeheimnis… und sie halten die Rezepte wirklich geheim!

Wir kauften ungefähr zwei Kilo von zwei verschiedenen Sorten dieses perfekt geräucherten Schweinefleischs und hielten sofort für ein Picknick an. Wir haben noch zwei Tage Tacos davon gegessen, es war einfach köstlich!

Wir erreichten Los Colorados bei Sonnenuntergang, aber das violette und rosafarbene Wasser, von dem wir so viel gehört hatten, war nirgendwo zu finden. Wahrscheinlich war das am Ende der Regenzeit einfach Glücksache; wir waren ein bisschen früh dran. Na ja, wir haben hunderte weitere Flamingos gesehen und konnten da wild campieren. Aber mit einer Milliarde Sandfliegen, einer weiteren heissen und feuchten Nacht (in der Tat die heisseste) und einer Ameiseninvasion am nächsten Morgen mussten wir uns davonmachen …SCHNELL!

Also ging es den selben Weg wieder zurück, den wir gekommen sind und direkt an die andere Küste: ans Karibische Meer. Wir hatten den Bundesstaat Quintana Roo erreicht, passierten das touristische Tulum und fanden uns in einem Overlanding-Camp direkt am Strand wieder; Xpu-Ha. Das WLAN war unglaublich, wir konnten wieder einstecken und wir hatten noch nie in unserem ganzen Leben so schönes türkisfarbenes Wasser gesehen. Ja, wir konnten sehen, warum die amerikanischen und europäischen Snowbirds im Winter in die Gegend von Playa del Carmen und Cancun strömen. Es sah wirklich aus wie in einem Reiseprospekt. Wir blieben eine ganze Woche und stellen ein weiteres YouTube-Video fertig. Aber es war nicht Arbeit in unserem Silverskin (ja die Klimaanlage lief auf Hochtouren), wir haben viele Tage am Strand genossen und mit @Dickerbrummer, einer Familie aus Deutschland, die wir zufällig ein paar Tage zuvor in Valladolid getroffen hatten, viel Zeit verbracht.

Die Reisewelt ist klein und was wir am meisten daran lieben, sind die Menschen, die wir kennenlernen.

Danke fürs Lesen and we’ll ‘meat’ you guys around the world!

2 Kommentare

  1. Wow, dieses türkise Meer und der palmengesäumte Strand – man möchte auch gleich dort sein! Vielen Dank für diesen interessanten Blogeintrag! Liebe Grüsse aus der nebligen Schweiz

    • Vielen Dank für den schönen Kommentar Nicole! Noch schöner wäre es natürlich wenn ihr auch hier sein würdet! Liebe Grüsse, Richie, Abigail & Zoe

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