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Sonnenschein das ganze Jahr über, Strände an jeder Ecke und historische Städte mit Allerhand zu entdecken und zu sehen. Südspanien wird dich nicht enttäuschen. Angelockt von der lebhaften nächtlichen Atmosphäre, dem geschäftigen Treiben auf den Plätzen und der grossen Auswahl an Tapas in jedem Restaurant, kamen wir alleine in diesem Jahr schon zum dritten Mal nach Südspanien! Zugegeben, wir haben Verwandte in Aguilas und kommen bereits seit über 30 Jahren regelmässig hier hin.

Also, kommen wir zum Punkt… Was gibt es hier zu tun, ausser natürlich vom besten Jamon der Welt zu essen? (dazu mehr später)

Angenommen, du fliegst nach Alicante, nimmst dir einen Mietwagen, fährst weiter südlich und machst deinen ersten Stopp in Aguilas. Diese authentische Küstenstadt in der Provinz Murcia bringt dich dem echt Spanischen Lebensgefühl näher. Ein entspanntes, verstecktes Juwel abseits vom üblichen Touristenstrom.

Wir empfehlen, ein paar der vielen Strände in und um das Städtchen zu besuchen, Mittagessen in einem der dazugehörigen Chiringuitos und abends zum Nachtessen ins El Pimiento im Stadtzentrum für den echt Murcianischen Happen (aber nicht vor 21 Uhr eintreffen).

Wenige Kilometer weiter westlich erreichst du bereits Andalusien. Jetzt sind alle Häuser in hellem Weiss gestrichen, die schönsten Strände Spaniens laden zum Sonnenbaden ein und mit ein wenig Glück wird dir hier zu jedem Bier noch ein Tapa gereicht, kostenlos. Verpasse nicht Mojacar, Mijas und Ronda mit ihren vielen Läden, Souvenirs und deren einzigartigem Charakter.

Wenn du Cowboys und Cowgirls magst, möchtest du bestimmt einen Halt in einer der Westernstädte, wie beispielsweise Fort Bravo, in der Almeria-Gegend machen. Diese sorgen für gute Unterhaltung bei Gross und Klein.

Da der Süden Spaniens über fast 800 Jahre (bis 1492) von den Mauren besetzt war, gibt es hier einige geschichtsträchtige Stätten, die es sich lohnt zu besichtigen. Granada zum Beispiel mit ihrer spektakulären Alhambra, einem Palast mit islamisch und christlich geprägter Architektur. In Cordoba, nordwestlich von Granada, steht die immense Moschee La Mezquita aus dem Jahr 784 v. Chr und Andalusiens Hauptort Sevilla beherbergt den kunstvoll verzierten Alcazar und dessen Kathedrale mit Christoph Kolumbus’ Grab.

Übrigens: in Sevilla zu essen ist ein absolutes Muss! Wir würden erneut nach Sevilla reisen, schon alleine wegen ihres berühmten Tapas-Pfades. Insbesondere gingen wir wieder zu den beiden Lokalen Maravilla und Salsamento wegen deren leckeren Fleischplatten.

Die letzte Stadt unseres Road Trips, die wir unbedingt noch erwähnen möchten, ist natürlich Cadiz. Gegründet wurde Cadiz vor 3000 Jahren von den Phöniziern und ist somit die älteste Stadt in Westeuropa. Die antike Hafenstadt ist einfach charmant. Die vielen Monumente und Kolonialen Häuser zeigen ihre geschichtsträchtige Vergangenheit. Nach Cadiz verschifften die Spanier damals Güter von der Neuen Welt zurück und machten es so zu einer reichen und blühenden Stadt im 16. Jahrhundert.

Aber wir schweifen ab…

Wir könnten noch von anderen Orten und Erlebnissen erzählen, beispielsweise von Malaga, der Fahrt um den Gibraltarfelsen oder der Reise auf der Küstenstrasse nach Tarifa mit der herrlichen Aussicht auf Afrika im Hintergrund. Wir müssen nun jedoch weiter zum Land des Schinkens, des besten Schinkens der Welt: Jamon Ibérico de Bellota!

Wir sprechen von den Hinterbeinen des Iberico-Schweins. Um die Bezeichnung «Jamon Ibérico de Bellota» zu erhalten, muss er aus mindestens 75 % originalem Ibérico-Schwein bestehen und ausserdem die folgenden Bedingungen erfüllen:

  1. Freie Haltung auf mindestens 4000m2 Dehesa-Land pro Schwein (Eichenbaum gesäumtes Weideland in Westspanien),
  2. Schlachtung unmittelbar nach seiner zweiten glücklichen Eichel-Saison im Spätherbst (die Eichelfütterung gibt dem Flesich die nussige Note und die gesunden ungesättigten Fettsäuren),
  3. Salzbehandlung für etwa 10 Tage vor der Reifung (Lufttrocknung) für 2 bis 4 Jahre.

Alle anderen Schinken, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden „Jamon Ibérico de Recebo“, „Jamon Ibérico Cebo de Campo“, „Jamon Ibérico de Cebo“ oder schlicht „Serrano“ genannt.

Ein ganzer Schinken von sechs bis acht Kilos kann gut und gerne 1000 Euro kosten, ist aber jeden Cent Wert.

Wir genossen es, mehr über die Schinkenproduktion zu erfahren, als wir in der Jabugo Region verweilten. Das kleine Städtchen selbst beherbergt viele gute Metzgereien und Delikatessenläden wie auch das Besucherzentrum Cinco Jotas, bei dem man Degustationen und Touren buchen kann.

Wir entschieden uns für die Tour beim Unternehmen Jamones Eiriz, welches im nahen Corteconcepcion gelegen ist (eine sehr gute Wahl!). Geführt wurden wir von Jesus, einem leidenschaftlichen und kenntnisreichen Guide. Die dreistündige Tour beinhaltete einen Spaziergang durch die Dehesa, wo wir die Schweine und deren Umgebung kennenlernten, eine ausführliche Begehung der Räumlichkeiten, in denen einige der delikatesten Jamones, Paletas, Chorizos und weitere Würste produziert werden und als „Grande Finale“; eine Verkostung der feinen Schinken und Würsten mit viel Wein.

Es zeigt sich, dass wenn man seine Schweine mit Respekt, Liebe, Zeit und Eicheln aufzieht, man den Nummer Eins Schinken erhält!

Saludos Amigos…We’ll meat you guys around the world!

Richie & Abigail

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